1954 lagen noch grosse Teile Westdeutschlands in Trümmern. Das Wirtschaftswunder, das das Land verändern sollte, hatte noch nicht stattgefunden. Bei der FIFA WM 1954 in der Schweiz logierte die westdeutsche Mannschaft im Hotel Belvédère in Spiez, das idyllisch am Südufer des Thunersees liegt. Hier schmiedete Trainer Sepp Herberger unter den 22 Spielern einen legendären Teamgeist, der einen grossen Anteil daran hatte, dass die Deutschen zum unwahrscheinlichsten Sieger in der Geschichte der Weltmeisterschaft wurden. "Das Wunder von Bern" wurde nicht zuletzt durch "Den Geist von Spiez" begünstigt. Der Stuhl in unserer Sammlung stammt aus dem Hotel Belvédère aus der Zeit, als die Westdeutschen bei der WM 1954 dort wohnten.
Es ist leicht, die Bedeutung des Sieges der Bundesrepublik Deutschland bei der Weltmeisterschaft 1954 zu unterschätzen. Immerhin sind danach drei weitere Triumphe gefolgt, jeder mit seiner eigenen besonderen Bedeutung. Für Franz Beckenbauer, Kapitän des Weltmeisterteams von 1974 und Trainer der Weltmeister von 1990, war der Titelgewinn 1954 jedoch der wichtigste in der Geschichte des deutschen Fussballs.
Zu diesem Zeitpunkt war das Land nicht nur in weiten Teilen immer noch zerstört, sondern auch aufgrund allem, was passiert war, international nicht beachtet. Zurecht, wie Beckenbauer in einem Interview sagte. Man sei bemüht gewesen das Land wiederaufzubauen und mitten in diese Bemühungen sei dieser grandiose Sieg zustande gekommen und habe dem Land und der Bevölkerung wieder Anerkennung verschafft und das Gefühl, wieder mit dabei zu sein.