Olympische Standards setzen
Als olympisches Tor oder Olimpico bezeichnet man das sehr seltene Ereignis, dass ein Spieler aus einem Eckball direkt ein Tor erzielt, ohne dass ein anderer Spieler einer Mannschaft den Ball berührt.
Der erste Olimpico, der als solcher in die Geschichte einging, wurde 1924 vom Argentinier Cesáreo Onzari in einem Freundschaftsspiel gegen Uruguay erzielt. Das Spiel fand kurz nach den Olympischen Spielen in Paris statt, bei denen Uruguay die Goldmedaille gewann, was der Neuheit ihren Namen gab.
Seitdem ist Megan Rapinoe die einzige Spielerin, die ein olympisches Tor bei den Olympischen Spielen erzielen konnte. Sie schaffte dieses aussergewöhnliche Kunststück sogar nicht nur einmal, sondern gleich zweimal - in London 2012 und Tokio 2020.
Bei der Weltmeisterschaft der Männer gab es nur ein einziges solches Tor: 1962 traf der Kolumbianer Marcos Coll nach einem Eckball gegen die Sowjetunion. Aber so etwas gab es bei der Frauen-WM noch nie. Bis 2023, wohlgemerkt.
Die Irin Katie McCabe sorgte für eine Premiere bei der Frauen-WM, als sie ihre Ecke nach nur vier Minuten Spielzeit direkt ins Netz zirkelte - und das ausgerechnet gegen den Olympiasieger Kanada. Was für eine Leistung, das allererste Tor für das eigene Land bei einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft so zu erzielen!