Kaum eine andere Sturmlinie sorgte im Frauenfussball derart für Furore wie das Sturmtrio, das bei der ersten Frauen-WM die Torschützenlisten dominierte und zusammen als „dreischneidiges Schwert“ bekannt wurde.
Schon beim Qualifikationsturnier im April 1991 in Port-au-Prince (Haiti) liess das US-Team keinen Zweifel an seinen Ambitionen und sicherte sich mit fünf Siegen und 49 Toren souverän den einzigen Concacaf-Startplatz bei der ersten Frauen-Weltmeisterschaft in der VR China. Drei Stürmerinnen waren dabei ganz besonders in Torlaune: Michelle Akers mit elf Treffern, Spielführerin April Heinrichs mit acht und Carin Jennings mit fünf.
Damit war das „dreischneidige Schwert“ (Triple-Edged Sword) geboren, auch wenn die drei erst bei der WM-Endrunde sechs Monate später auf diesen Namen getauft werden sollten, nachdem sie sich mit chirurgischer Präzision durch die Abwehrreihen ihrer Gegnerinnen kombiniert hatten.
Schon drei Jahre zuvor, bei der quasi Generalprobe der WM ebenfalls in Guangzhou, waren die Erwartungen hoch gewesen. Dort mussten die USA allerdings schon im Viertelfinale die Segel streichen. Nachdem Heinrichs schon vor dem Turnier ausgefallen war, war es für Akkers nach nur zwei Spielen wegen einer Kopfverletzung vorbei. Nach dem 0:1 im Viertelfinale gegen Erzrivale Norwegen wurde viel darüber spekuliert, was die USA bei der WM drei Jahre später zu leisten vermochten.