Von Macunaíma zum Maracanazo: Fussball als Mythos

Fussball kam im Schlepptau der europäischen Immigration als eine elitäre Freizeitbeschäftigung der wohlhabenden Vororte von Städten wie Rio de Janeiro und São Paulo nach Brasilien sowie in andere Teile Lateinamerikas.

Aber schon bald vermischten sich der europäisch beeinflusste Stil - und Spieler wie Arthur Friedenreich, der erste Fussballstar Brasiliens - mit den afro-brasilianischen Einflüssen der Favelas, wo der tägliche Kampf ums Überleben und die virtuose Beinarbeit des Sambas andere Bewegungen und Sinne hervorbrachten als der Kick-and-Rush-Fussball der europäischen Arbeiterklasse.

Dieser individualisierende Ethos, bald schon verkörpert durch Helden wie Garrincha, wird auch in einigen Werken der modernen brasilianischen Literatur wie Mário de Andrades Roman "Macunaíma" gefeiert und karikiert.

Wie haben Literatur, Musik und Film zum Mythos des brasilianischen "Jogo Bonito" beigetragen? Und kann der Fussball ein Schlüssel sein, um die brasilianische Kultur als Ganzes zu verstehen?

Das FIFA World Football Museum lädt zu einem eingehenden Vortrag von Professor Jens Andermann, Direktor des Center für Lateinamerikanische Studien der Universität Zürich und Redakteur des Journal of Latin American Cultural Studies, ein. Anschliessend wird die Runde für Fragen und Diskussion geöffnet.

Datum: Mittwoch, 8. Februar 2017

Zeit: 19.30 - 21.00 Uhr

Sprache: Englisch

Eintritt: frei

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