Der Mann auf der Linie: ein honduranischer Torwart schreibt GLT-Geschichte
In der Sonderausstellung „Innovation in Action: Fussballtechnologien auf und neben dem Platz“ ist auch ein Trikot des ehemaligen honduranischen Nationaltorhüters Noel Valladares zu sehen. Es stammt aus dem Spiel, in dem die Torlinientechnologie zum ersten Mal bei einer WM-Endrunde zum Einsatz gekommen ist und er dabei zur zentralen Figur avancierte.
Die Sonderausstellung „Innovation in Action“ bietet eine wahrlich abenteuerliche Reise durch den technologischen Wandel im Fussballs. Fans können sich in die Feinheiten moderner Technologien vertiefen und erleben, wie der Fussball vor der Einführung heute selbstverständlich erscheinender Innovationen aussah.
In der Geschichte des Fussballs gab es immer wieder ultraknappe Entscheidungen, die die Fans auch Jahrzehnte später noch bewegen. Stand der Spieler haarscharf im Abseits? War der Ball im Aus? War das ein Tor? Immer wieder wurden in sehr knappen Situationen Entscheidungen getroffen, die die eine Hälfte des Publikums jubeln und die andere verzweifeln liessen.
Bestes Beispiel dafür ist wohl das Finale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1966, als Geoff Hursts Schuss von der Lattenunterkante auf den Boden prallte und dann aufs Spielfeld zurücksprang. Die Unparteiischen sahen den Ball hinter der Linie und entschieden auf Tor für England – eine bis heute – vor allem in Deutschland – sehr umstrittene Entscheidung!
Solche Diskussionen gehören jedoch spätestens seit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2014 der Vergangenheit an. Damals wurde zum ersten Mal die Torlinientechnologie (GLT) eingesetzt. Die „Goal Control“-Technologie, bei der je sieben Kameras auf die beiden Tore gerichtet sind, erfasst blitzschnell die exakte Position des Balls, sodass knappe Torlinienentscheidungen aus jedem Blickwinkel analysiert werden können. Wenn der Ball die Linie vollständig überquert hat, erscheint auf der Uhr des Schiedsrichters eine entsprechende Meldung.
Erst im zehnten Spiel des Turniers, in dem Frankreich in der Gruppe E auf Honduras traf, hatte die Technologie ihren ersten grossen Auftritt. Karim Benzema hatte Frankreich kurz vor der Pause in Führung geschossen und kam kurz nach Wiederanpfiff zu einem nächsten Abschluss, der am Innenpfosten und von dort in den Händen von Noel Valladares landete.
Laut der GLT hatte der Schlussmann den Ball mit der Hand aber über die Linie bugsiert, ehe er ihn kontrollierte. Ein Wimpernschlag später vibrierte die Uhr des brasilianischen Schiedsrichters Sandro Ricci zur Bestätigung, dass Frankreich offiziell mit 2:0 führte. In der 72. Minute sorgte Benzema dann für den 3:0-Endstand.
Dies war bestimmt nicht der Karrierehöhepunkt des honduranischen Torhüters, der in seinen 135 Länderspielen viele positive Erinnerungen gesammelt hat. Es war aber ein wichtiger Meilenstein für die technologische Entwicklung im Fussball, an den das Trikot des unglücklichen Valladares aus dieser Partie in der Ausstellung „Innovation in Action“ erinnert.
Noch bis zum 31. März 2026 können Besucherinnen und Besucher des FIFA Museums in der Sonderausstellung die historischen Innovationen im Fussball entdecken und auf denkwürdige Momente zurückblicken, die den Fussball geprägt haben.
Tickets online kaufen und sparen
Kauf dein Ticket in unserem Online-Ticket-Shop und profitiere vom exklusiven Online-Preis. Alle Informationen, Ticketpreise, zusätzliche Vergünstigungen und unsere Ticketing FAQs findest du hier.