Als Sun Wen und Co. für Furore sorgten
<p><strong>Chinas Einzug ins Finale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 1999 in den USA war wahrlich keine Überraschung. Denn drei Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gehörten die "Stahlrosen" zu den Topteams im Frauenfussball.</strong></p>
<p><strong></strong>Während die chinesische Männermannschaft weiter auf ihre erste Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ warten musste (2002 in Korea/Japan feierte sie ihren ersten und bis heute einzigen WM-Auftritt), waren die Frauen seit Mitte der 1980er-Jahre Asiens Nummer eins. Nach sieben kontinentalen Titeln in Folge waren sie unter Trainer Ma Yuanan nun nahe dran, auch international die Spitze zu erobern.</p>
<p>Ganz China kannte Sun Wen, Liu Ailing und Torhüterin Gao Hong, die dem Frauenfussball mit dem Einzug ins Olympia-Finale 1996 ein neues Gesicht verliehen hatten – auch wenn sie sich dort vor einer frenetischen Kulisse Gastgeber USA geschlagen geben mussten. Drei Jahre später schien sich die Geschichte in der Pasadena Rose Bowl zu wiederholen, nachdem Mas Team einmal mehr beeindruckt hatte.</p>
<p><div class="article-top-content_import"><h4>25 Jahre später: Heinrichs' emotionales Wiedersehen</h4><div class="ce_text block teaser">April Heinrichs besuchte das Museum und freute sich über ein zweites Rendezvous mit der WM-Trophäe.</div></div>Nach einer makellosen Bilanz in der Gruppenphase – mit drei Siegen gegen Australien, Ghana und Schweden bei nur zwei Gegentoren – fegten die Chinesinnen im Viertelfinale Russland und im Halbfinale die ehemaligen Weltmeisterinnen aus Norwegen vom Platz. Beim furiosen 5:0 trafen Sun und Liu je zweimal.</p>
<p>Nach dieser Siegesserie kam es zum Wiedersehen mit dem Erzrivalen aus den USA. <br />
Trotz der drückenden Hitze an diesem Nachmittag in der ausverkauften Rose Bowl schenkten sich die beiden Teams nichts. Sowohl nach 90 als auch nach 120 Minuten stand es 0:0, so dass das Elfmeterschiessen entscheiden musste, in dem Brandi Chastain zur Heldin einer ganzen Nation avancierte.</p>
<p>Trotz des bitteren Endes durften die Chinesinnen stolz sein – allen voran Sun Wen, eine der prägenden Figuren dieser FIFA Frauen-Weltmeisterschaft. Neben der Silbermedaille durfte sich die Stürmerin über den Goldenen Schuh als Torschützenkönigin – neben der Brasilianerin Sissi, die ebenfalls sieben Tore erzielt hatte – und den Goldenen Ball als beste Spielerin des Turniers freuen. Ebenso viel dürfte ihr aber bedeutet haben, dass der Frauenfussball dank dieser Weltmeisterschaft weltweit an Statur gewonnen hatte.</p>
<p>"Ich werde das Finale 1999 nie vergessen", sagte sie kürzlich im Magazin der asiatischen Fussballkonföderation. "Nicht des Ergebnisses, sondern des Gefühls wegen, vor 90 000 Zuschauern zu spielen. Ich werde das nie vergessen, weil es für eine Fussballerin nichts Schöneres als den Zuspruch der Fans gibt. In der chinesischen Liga spielten wir jeweils vor einigen hundert, was ab und an schon Zweifel aufkommen liess. Darum war das wie ein Traum!"</p>